Das 2010 erschienene Science-Fiction-Drama und Erstlingswerk des Regisseurs Gareth Edwards, „Monsters“, war eine Kinoüberraschung der besonderen Art. Die Low-Budget-Produktion wartete mit einer großartigen Bildsprache und gespenstisch-düsterer Atmosphäre auf. Wer sich allerdings aufgrund der Trailers einen Action-Horror-Monster-Knaller erwartet hatte, wurde eher enttäuscht. Vielmehr handelt es sich um ein Roadmovie, das mit seinen vielen Landschaftsdetails, den leisen Zwischentönen und der ungewöhnlichen Geschichte überzeugen konnte:
Nach dem Absturz einer NASA-Raumsonde ist ein großer Teil Mexikos von einer außerirdischen Lebensform „befallen“. Das Gebiet wird sofort abgesperrt und zur Quarantänezone erklärt. Die Grenze zu den USA soll eine gigantische Mauer absichern. Die Grenzen zur abgesperrten Zone ähneln wegen der ständigen Kämpfe zwischen Aliens und Militär einem Kriegsgebiet. Der Fotojournalist Andrew ist in Mexiko unterwegs, um über die Kämpfe zu berichten. Allerdings bekommt er von seinem Boss den Auftrag, dessen Tochter Samantha aus dem Land zurück in die USA zu bringen, da die Grenze bald geschlossen wird. Daraus ergibt sich für die Beiden eine abenteuerliche Reise quer durch die Quarantänezone.
Der Reiz des Films liegt vor allem bei dem Spannungsspiel der beiden Protagonisten, die sich allmählich näherkommen, und bei den vielen kleinen Details, die nach und nach die wahre Situation hinter den ständigen Kämpfen aufdecken. Hierbei tragen die Bilder ebenso viel bei wie die Dialoge, was den eher leisen Grundton des Filmes prägt. Die Erlebnisse und Entdeckungen der beiden Protagonisten, deren Sicht der Dinge Stück für Stück auf den Kopf gestellt wird, bilden den eigentlichen Fokus, und lassen den Zuschauer aktiv miterleben und mitdenken. Denn wer bei dem Titel „Monsters“ an einen klassischen Monsterfilm denkt, wird sehr bald feststellen, dass im Verlauf immer unklarer wird, auf wen diese Bezeichnung eigentlich gemünzt ist…
Nach dem Überraschungserfolg von 2010/2011 erscheint nun bald ein Sequel mit dem Titel „Monsters: Dark Continent“. Gareth Edwars hat sich auf Grund seiner Arbeit an Godzilla allerdings diesmal auf die Rolle als ausführender Produzent beschränkt. Die Regie hat Tom Green übernommen. Ein Starttermin für Deutschland ist bisher nicht bekannt, in Großbritannien kommt der Film am 1. Mai 2015 in die Kinos.
Die Handlung von Monsters: Dark Continent spielt zehn Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils. Inzwischen gibt es weltweit mehrere Quarantänezonen. Während eines militärischen Konfliktes im Mittleren Osten wird eine Gruppe amerikanischer Soldaten auf der Suche nach einem verschwundenen Kameraden tief in eine infizierte Zone geschickt. Anfangs noch überzeugt von der Richtigkeit ihres Kampfes gegen die Kreaturen müssen die Männer ihre Ansichten im Verlauf ihrer Suche mehr und mehr hinterfragen…
Im Trailer ist wieder viel Action zu sehen, doch lässt das Voiceover eines Soldaten schon erahnen, dass der Film seinen Fokus möglicherweise trotzdem wieder auf die Protagonisten und deren Einstellung zu den ‚Monstern‘ legen wird. Und das wäre auch gut so, wenn die Hoffnungen auf einen würdigen Nachfolger zu „Monsters“ nicht enttäuscht werden sollen.
Schauplatz in Monsters 2 ist diesmal die arabische Wüstenlandschaft
Bild: „Israel-2013-Aerial 00-Negev-Makhtesh Ramon“ by Godot13 (Andrew Shiva) – Own work. Licensed under CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons